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Das ganze Leben ist ein Traum. Manchmal mehr, manchmal weniger schön. Im richtigen Bett wird es immer wundervoll. So wie im legendären Bett des Grafen von Gleichen aus Bad Pyrmont, das seit 2005 auf der Veste Wachsenburg präsentiert wird. Eine Abordnung des Museumsvereins aus dem niedersächsischen Fürstenbad weilte jüngst zur Verlängerung des Leihvertrages auf der Veste Wachsenburg bei Burgsenior Georg Wagner und bekam als Gastgeschenk vorm Bett unter anderem eine andere Thüringer die Spiritousenlegende Aromatique geschenkt.
Nun können die Thüringer noch eine Zeit das Bett auf der Wachsenburg bewundern, dem zugeschrieben wurde, in ihm hätte einst der Graf von Gleichen mit seinen beiden Gemahlinnen geruht. Nun denn, ein Männertraum. Das Bett allerdings kommt aus Bad Pyrmont. Wo liegt das? In Italien oder in Frankreich? Und was zum Teufel hat dieser Ort mit der Gleichensage zu tun?
Nun, die Thüringer schauten und wirkten schon immer über den regionalen Tellerrand. Und auch die Gleichensaga hat nicht die Region der Drei Gleichen gepachtet, sondern auch Ehrenstein bei Stadtilm, Gräfentonna, Erfurt, Ohrdruf, Blankenhain bei Weimar und natürlich dieses mysteriöse Bad Pyrmont. Die Kurstadt liegt im Weserbergland, zwischen Paderborn und Hameln, an der Grenze zu Westfalen.
Die Erklärung dafür liegt in der Geschichte. Graf Georg von Gleichen hatte in zweiter Ehe Walpurga von Spiegelberg und Pyrmont geheiratet, die für einen ungeheuren Aufschwung des Hauses Gleichen sorgte und die Grafschaft Pyrmont für ihre Söhne gesichert hatte. Namentlich ihr Sohn Philipp Ernst von Gleichen hat gern und oft in Pyrmont residiert und in dieser Zeit wohl die Gleichensage ins Weserbergland gebracht. Als „Wandersage“ wurde sie im späteren Residenzort Bad Pyrmont schnell lebendig, Thema einiger Gemälde und später im aufblühenden Kurbetrieb geschickt touristisch ausgenutzt zu einer Art Nationalsaga des Fürstenbades, weitab von Thüringen und den Drei Gleichen.
Wer heute im eindrucksvollen Tempel der Hauptquelle von Bad Pyrmont trinkt, sieht dort mehrere Bilder aus der sagenhaften Stadtgesichte. Eines zeigt den Grafen von Gleichen, der mit seiner orientalischen Frau von seiner heimischen Gemahlin empfangen wird, natürlich in Pyrmont, versteht sich, wo denn sonst!
Das riesige Bett, das an die Veste Wachsenburg ausgeliehen wurde, zeigten die Pyrmonter viele Jahre lang als Touristenattraktion den Kurgästen, es zierte unzählige Postkarten und ist im Ort in aller Munde. Es ist natürlich nicht das Bett, in welchem der legendäre Zweibeweibte schlief. Die Geschichtsschreibung sagt, dieses Ruhestatt wäre erst von findigen Pyrmonter Schlossführeren mit der Gleichensage in Verbindung gebracht worden. Übrigens trägt das Riesenbett das Wappen der Eheleute Hermann Simon von der Lippe und seiner Gemahlin Ursula von Siegelberg Pyrmont aus dem 16. Jahrhundert!
So wird Geschichte gemacht!
Darauf einen Aro!